Ergänzung
zum Artikel
"Wer
ist Manfred Julius Müller?"
Des Öfteren wird in den verschiedensten Foren auf meine Thesen hingewiesen und gleichzeitig um eine Beurteilung derselben gebeten. Dabei verblüfft immer wieder der Ablauf dieser Debattierversuche: Kaum einer, der zumindest ansatzweise zum eigentlichen Thema Stellung bezieht! Statt sachbezogener Antworten oder Meinungsäußerungen wird sich fast ausschließlich mit meiner Person auseinandergesetzt.
Als erstes
wird meine Parteizugehörigkeit unter die Lupe genommen. Mir wird
vorgeworfen, im Laufe der Jahrzehnte verschiedene Parteien
gewählt zu haben. Die daraus abgeleitete Schlussfolgerung: Ich
sei ein unsteter Geist und wechsle meine Meinungen wie mein Hemd.
Kein Wort darüber, wie sehr sich doch die Parteiprogramme
langfristig ändern, wie oft Regierungsparteien ihre Zusagen
nicht einhielten und welch wichtige Rolle der Wandel in den
Führungsspitzen spielt*.
Dabei sollte
meine Flexibilität bezüglich meines Wahlverhaltens doch
eigentlich erkennen lassen, dass ich eben nicht einem stupidem
Klassen- und Lagerdenken verfallen bin und recht unvoreingenommen
politische Sachverhalte beurteile.
Was meine eigenen Thesen betrifft: Es gibt nicht eine einzige, die
ich in den letzten 30 Jahren hätte revidieren müssen. Was
ich vor langer Zeit veröffentlicht habe, dazu stehe ich auch
heute noch.
Als Zweites
wird meine Legitimation angezweifelt. "Der Mensch hat ja nicht einmal
einen Doktortitel und Ökonomie studiert", heißt es
vorwurfsvoll.
Doch was passiert denn, wenn sich junge Menschen über Jahre
durchs
Volkswirtschafts-Studium quälen?
Es erfolgt eine Zensur und eine tiefgreifende Prägung auf
alte (vielleicht längst überholte) Lehrsätze. Den
Studenten werden zum Teil Thesen eingetrichtert, die ich für
grundsätzlich falsch halte.
Wie
selten werden aus diesen vorprogrammierten Denkschemen
später einmal eigenständige Überlegungen reifen?
Ich habe in der Tat mir mein Wissen selbst angeeignet und bin auch noch stolz darauf. Ich habe keine einzige Wirtschaftstheorie ohne eigene Überprüfung übernommen und immer wieder versucht, entsprechend den Gesetzen der Logik, aus meinen steten Beobachtungen des aktuellen Wirtschaftsgeschehens und unter Berücksichtigung historisch relevanter ökonomischer Abläufe eigene Theorien zu erarbeiten.
Diese Prozedur war zwar mühevoller, wahrscheinlich aber auch weiterführender als das übliche Auswendiglernen. Schon eine einzige als falsch enttarnte These kann eine Lawine ins Rollen bringen und eine Kettenreaktion auslösen, weil dann auch die daraus abgeleiteten Rückschlüsse nicht mehr stimmen.
Meine
Unvoreingenommenheit, die mir fehlende eingebläute
Vorprogrammierung, soll mir nun als Schwäche ausgelegt werden?
Ich betrachte das Selbststudium nicht als Makel, dessen ich mich
schämen müsste. Viele Autodidakten gelangten selbst in den
Naturwissenschaften zu bahnbrechenden Erkenntnissen, von denen die
Menschheit bis heute profitiert.
Das ständige Abgleiten in den Forendebatten vom Sachthema zu
meiner Person belegt erschreckend deutlich, wie sehr selbst studierte
Betriebs- und Volkswirtschaftler überfordert sind, meine Thesen
objektiv zu beurteilen. Nach wie vor scheint eine weit verbreitete
Obrigkeitshörigkeit jede freie Diskussion schon im Ansatz zu
blockieren (Titel und Name eines Referenten zählen mehr als alle
Inhalte).
*Wie oft hat allein die SPD in den letzten zehn Jahren ihre Meinung
grundlegend geändert.
Erst Hartz IV mit großem Tamtam eingeführt, dann nach und
nach ein Gutteil der Beschlüsse wieder zurückgenommen.
Ebenso die Rente mit 67: erst eingeführt, dann der totale
Sinneswandel. Spitzensteuersatz: erst auf 42 % abgesenkt (um die
Eliten- und Kapitalflucht zu stoppen), jetzt will man plötzlich
wieder 49 %. Zuwanderung von Armutsflüchtlingen: erst
gefördert, dann auch hier ein Gesinnungswandel. EU: Vor der
Bundestagswahl outete sich Schröder als EU-Kritiker, nach
gewonnener Wahl wandelte er sich wie ein Chamäleon zum
EU-Förderer. Usw. usw...
Der
Machtapparat des Establishments
Warum
stets die favorisierten Parteien des Establishments den
Regierungsauftrag bekommen.
Impressum
©
Manfred J. Müller, Flensburg, 2012
Anmerkung:
Der Sinn einzelner Thesen erschließt sich oft erst im
Zusammenhang mit anderen Artikeln des Autors. In einem einzelnen
Aufsatz können nicht jedesmal alle Hintergründe und
Grundsatzüberlegungen erneut eingeflochten werden.
Bücher
von Manfred J. Müller
Ist
eine Demokratie zu schwach, den Bürgern reinen Wein
einzuschenken?
Eine
staatliche, gehirnwäscheartige Dauerpropaganda wird immer wieder
eingesetzt, um konzernfreundliche, radikale Ideologien durchzusetzen
(z. B. die Zollächtung = Inthronisierung des globalen
Dumpingwettbewerbs). Wenn es aber um ein wirklich notwendiges
Umdenken geht (Erhöhung der Mineralölsteuer,
Einführung einer Kerosinsteuer, Verdoppelung der Lkw-Maut,
Aufgabe des gescheiterten Schengener Null-Grenzen-Experiments etc.),
meint man, die Bevölkerung nicht mitnehmen zu können. Denn
das könnte ja Wählerstimmen kosten.