"Man muss doch nur den Spitzensteuersatz anheben..."
Bringt ein höherer Spitzensteuersatz zusätzliche Einnahmen und mehr soziale Gerechtigkeit?
Spitzensteuersatz:
"Ein
bisschen mehr geht noch..."
Was
ist soziale Gerechtigkeit? Ist es wirklich so einfach, braucht man
nur immer wieder ein klein wenig den Spitzensteuersatz anheben, wenn
wieder einmal das Geld fehlt für neue soziale
"Errungenschaften"?
Spitzensteuersatz:
"Hauptsache,
es trifft mich nicht..."
Mit
Parolen wie "sozialer Schieflage" und "wir brauchen mehr
Umverteilung" sind alle diejenigen, die gar keine oder nur wenig
Einkommenssteuern zahlen, schnell dabei. 95 Prozent der
Einkommensbezieher würde eine Anhebung des Spitzensteuersatzes
nicht betreffen. Kein Wunder also, wenn eine breite
Bevölkerungsmehrheit höheren Abgaben für die Besser-
und Großverdiener freudig zustimmt.
Wie
vergrault man Eliten?
Die
Wenigsten, die so leichtfertig "mehr Gerechtigkeit" anmahnen (und
damit die weitere Anhebung des Spitzensteuersatzes meinen), erkennen
die bitteren Folgen ihrer Forderungen. Denn es ist doch nun einmal
so, dass die meisten Leistungsträger unserer Gesellschaft
(Wissenschaftler, Professoren, Mediziner, Ingenieure, Manager usw.)
in unserer globalisierten Zeit auf unser Land nicht unbedingt
angewiesen sind. Sie können sich international bewerben
(sprachliche Barrieren existieren ja kaum noch) - und da gibt es
schon heute viele Länder, die für Eliten wesentlich
lukrativere Anstellungen oder Lebensverhältnisse aufbieten
können.
Die
Eliten gehen - die Armutsflüchtlinge kommen!
So
ist es dann auch kein Wunder, dass auch 2009 wieder über 700.000
Personen unser Land verließen und etwa genauso viele
hierherzogen. Es findet ein ständiger Austausch statt mit einem
eindeutigen Trend: Es gehen häufig hochausgebildete Eliten -
es kommen überproportional viele Armutsflüchtlinge.
Dass
diese ständige Umwälzung sich nicht zum Vorteil unserer
Gesellschaft auswirkt, wird niemand ersthaft bezweifeln
können.
Nur zur Erinnerung: Seit 1980 sind in Deutschland die Reallöhne
um ca. 20 % gesunken, während sich die Produktivität im
gleichen Zeitraum fast verdoppelt hat.
Und
nun also noch höhere Spitzensteuern?
Wenn
wieder einmal bei uns die Spitzensteuern angehoben werden (trotz
besserer Bedingungen in vielen Nachbarstaaten), dann muss man also
davon ausgehen, dass die schon lange stattfindende Elitenvergraulung
weiter zunimmt.
Wer als
Politiker vorgibt, die Erhöhung des Spitzensteuersatzes bringe
langfristig höhere Steuereinnahmen, ist in meinen Augen
ein populistischer Scharlatan.
Natürlich
macht sich jede Erhöhung (und bereits ihre Ankündigung)
negativ bemerkbar! Der Exodus vollzieht sich allerdings schleichend,
so dass man ihn erst nach Jahren bewerten kann. Aber solche
Statistiken werden wohlweislich gar nicht erst aufgestellt - man
fürchtet das Ergebnis.
Wie will man Eliten bei zu hohen Abgaben im Lande halten - wie will
man sie an der Ausreise hindern? Man kann doch wohl schlecht (wie
ehedem in der DDR) Ausreiseverbote erteilen oder ihnen gar
elektronische Fußfesseln anlegen.
"Aber
selbst die Großverdiener befürworten die Anhebung der
Spitzensteuern..."
Nach
einer jüngsten "repräsentativen" Umfrage befürworten
40 % der Großverdiener in Deutschland eine Anhebung des
Spitzensteuersatzes.
Fragt sich bloß, wie repräsentativ diese Befragung
wirklich ist. Es ist leicht und billig, sich als Gutmensch zu
outen, solange es sich nur um vage Absichtserklärungen handelt.
Würden die gleichen Personen in einer geheimen Abstimmung
über echte Einkommensverluste ihrerseits entscheiden
müssen, gäbe es sicherlich keine 40prozentige
Zustimmungsrate.
Aber selbst einmal unterstellt, die Umfrage würde das tatsächliche Meinungsbild wiedergeben - was ist mit den 60 % der Betroffenen, die schon jetzt eine weitere Beschneidung ihrer hohen Einkommen offen ablehnen? Würden nur drei Prozent von ihnen dem leistungsfeindlichen Wohlfahrtsstaat Deutschland adieu sagen, würde die Erhöhung des Spitzensteuersatzes zum Fiasko.
Je
höher der Spitzensteuersatz, desto geringer die
Leistungsbereitschaft!
Die
meisten Besserverdiener verdanken ihre gehobene Stellung eigenen
Anstrengungen. Sie haben in der Regel mehr und länger gelernt,
arbeiten mehr und müssen in ihrem Job eine hohe Verantwortung
tragen.
Werden all diese Mühen aber nicht mehr anständig honoriert,
schwindet natürlich auch die Motivation. Warum sich im Leben
groß plagen, wenn sich die Anstrengungen finanziell kaum noch
lohnen?
Ein hoher Spitzensteuersatz bremst also die allgemeine
Leistungsbereitschaft in der Gesellschaft. Die Folgen einer
solchen Politik machen sich erst langfristig bemerkbar - eine
übertriebene Sozialisierung führt, wie auch an der DDR und
ihren "Bruderstaaten" erkennbar, zur Schwächung der Gesellschaft
und zum allgemeinen Wohlstandsabbau.
Ein
hoher Spitzensteuersatz schafft das Unrecht nicht aus der Welt!
Sicher
gibt es auch in Deutschland ein hohes Maß an Ungerechtigkeit.
Was einige Künstler, Sportler, Unternehmer, Spekulanten
oder Manager verdienen, ist mehr als obszön und ungerecht. Aber
bei diesen Topverdienern handelt es sich um eine recht
überschaubare Minderheit, denen man mit einer Erhöhung des
Spitzensteuersatzes selten beikommt. Es bringt einfach nichts, aus
purer Prinzipienreiterei die Leistungsfähigkeit unseres
Gesellschaftssystems aufs Spiel zu setzen.
Am Ende muss
dann der gehobene Mittelstand die Vergraulpolitik wieder ausbaden:
Weil die großen Steuerzahler nach und nach das Weite suchen,
werden den verbleibenden Durchschnitts- und Besserverdiener immer
höhere Abgaben aufgebrummt. Bis schließlich auch diese
Gruppe ihre Chancen vermehrt im Ausland sucht.
Wie will man mit den verbleibenden Erwerbslosen, Rentnern,
Minijobbern, Niedrig- und Durchschnittsverdienern dann noch den
teuren Sozialstaat finanzieren?
Nicht
der Spitzensteuersatz ist Schuld an der sozialen Schieflage!
Hohe
Staatsverschuldung, Massenarbeitslosigkeit und schlecht bezahlte Jobs
- all diese Probleme entstanden nicht wegen einer mangelhaften
Umverteilung! Schuld am steten Niedergang ist in hohem Maße die
Globalisierung - also die
Abschaffung
der Zölle.
Aber
dieses Tabuthema will man in unserer Zeit der "internationalen
Zusammenarbeit"
nicht erörtern - man versucht lieber mit populistischen
Propagandatricks von den wahren Ursachen abzulenken.
50
% Abzüge! Ferner
sei darauf hingewiesen, dass das ersparte Vermögen
unseres "Besserverdieners" durch staatliche Maßnahmen
schleichend entwertet wird. Wegen der Billigzinspolitik der
Zentralbank (die dafür selbst generiertes "Kunst"geld
einsetzen) werden Spareinlagen weit unterhalb der
Inflationsraten verzinst (wenn überhaupt). Das ist
gleichbedeutend mit einer schleichenden Enteignung. Die
läppischen Zinserträge (die nicht einmal die
Geldentwertung ausgleichen) müssen dann auch noch
versteuert werden. Fazit:
Der Staat sorgt über seine Billigzinspolitik für
eine günstige Finanzierung seiner Staatsschulden -
bezahlt wird dieses Manöver über die schleichende
Enteignung der Vermögenden.
Ein
Single mit einem Jahreseinkommen von 50.000 Euro kommt
bereits auf eine Abgabenlast von ca. 50 Prozent (Steuern +
Sozialversicherungsbeiträge).
Wer nun meint, dies sei immer noch viel zu wenig, der sollte
bedenken, dass dem so Geschröpften unter Umständen
auch noch andere Lasten zugemutet werden - zum Beispiel was
die Unterstützung von in Not geratenen
Familienangehörigen betrifft (das Prinzip der
staatlich verordneten Sippenhaftung).
Und indirekt wird auch evtl. vorhandener Immobilienbesitz
entwertet, weil die absurd niedrigen Hypothekenzinsen
(direkte Folge des Billiggeldschwemme
der EZB) für einen Bauboom und somit für ein
Überangebot an Immobilien sorgen (was nach Platzen
der Blase böse Folgen haben wird).
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Impressum
© Dieser Text ist die Zusammenfassung einer Studie des
Wirtschaftsanalysten und Publizisten Manfred J. Müller aus
Flensburg.
Erstveröffentlichung
2010.
Manfred Julius Müller analysiert und kritisiert seit 40 Jahren weltwirtschaftliche Abläufe. Er ist Autor verschiedener Bücher zu den Themenkomplexen Globalisierung, Kapitalismus und Politik.
Anmerkung:
Der Sinn einzelner Thesen erschließt sich oft erst im
Zusammenhang mit anderen Artikeln des Autors. In einem einzelnen
Aufsatz können nicht jedesmal alle Hintergründe und
Grundsatzüberlegungen erneut eingeflochten werden.
Bücher
von Manfred J. Müller
"Ich
lese nur das, was meine eigene Meinung bestätigt! Ich
will mich ja schließlich nicht
ärgern!"
Mit
dieser weit verbreiteten Haltung ist der Demokratie aber wenig
gedient. Merkwürdig, dass man derlei Sprüche gerade von
Leuten hört die vorgeben, die Demokratie retten zu wollen und
sich selbst für tolerant halten.